Ehemalige Synagoge Sennfeld
Adelsheim-Sennfeld
Einstiges jüdisches Leben in der Region kennenlernen
Im Ortskern von Sennfeld steht, äußerlich fast unverändert, die 1835/36 erbaute ehemalige Synagoge. Bis zum Novemberpogrom 1938 diente das Gebäude über 100 Jahre lang der jüdischen Gemeinde als Lern-, Gebets- und Versammlungsort.
Nach 1940 wurde das Gebäude als Kinosaal, Probenlokal für Turngruppen und Chöre, Flüchtlingsunterkunft sowie als katholische Kirche genutzt. Heute ist die ehemalige Synagoge eine Gedenkstätte für die jüdischen Gemeinden Sennfeld und Adelsheim und beherbergt zudem das Sennfelder Heimatmuseum.
Die ehemalige Synagoge Sennfeld ist eine der wenigen im Neckar-Odenwald-Kreis, die nicht zerstört oder abgerissen wurde. Insofern bildet das Gebäude einen idealen baulichen Rahmen, um über das jahrhundertelange jüdische Leben am Ort und in der Region zu erzählen. Doch die ehemalige Synagoge soll auch dazu dienen, um uns heute die zunehmende Verfolgung und Entrechtung in der Zeit des Nationalsozialismus ins Bewusstsein zu bringen. Dabei wird auch an die endgültige Zerstörung der jüdischen Gemeinde durch die Deportation der Sennfelder und Adelsheimer Jüdinnen:Juden nach Gurs erinnert.
An der Fassade wurde 1991 eine Gedenktafel angebracht. Im Gedenkraum im Gebäudeinneren wird mit Objekten und Dokumenten an die ehemaligen jüdischen Bürger:innen erinnert. Eine Besonderheit sind die zwei gut erhaltenen Mikwen (rituelle Tauchbäder) aus dem 19. Jahrhundert.
Derzeit entwickeln wir ein neues Nutzungskonzept. Die Zielsetzung ist, die ehemalige Synagoge Sennfeld als zukunftsweisenden, einzigartigen und lebendigen Lern- und Erinnerungsort in der Region zu etablieren. Sie dürfen gespannt sein!
Gerne können bereits jetzt Führungen durch das Synagogengebäude, über den Jüdischen Friedhof Sennfeld und zur jüdischen Geschichte am Ort angefragt werden.
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