Gestaltet von vielen Händen
Die Führung ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Gedenkverbundes Neckar-Odenwald e.V. am Europäischen Tag der jüdischen Kultur und am Antikriegstag
Das Mahnmal Neckarzimmern versteht sich als zentraler, "gesamtbadischer" Gedenkort. Es erinnert an 5.500 badischen Jüdinnen und Juden, die alle am gleichen Tag, am 22. Oktober 1940, ins Internierungslager Gurs in Südwestfrankreichverschleppt wurden. Es liegt auf dem Gelände der „Evangelischen Jugendbildungsstätte Neckarzimmern“ und ist öffentlich zugänglich.
Das 2005 eingeweihte Mahnmal besteht aus einer Bodenskulptur in Gestalt eines Davidsterns. Dieser bietet mit seiner etwa 25 x 25 Meter großen Grundfläche Platz für Erinnerungssteine aus den 138 badischen Deportationsorten. Die Kleindenkmäler wurden von Schulklassen oder Jugendgruppen aus bislang 130 Deportationsorten geschaffen. Den Rahmen bildete das „Ökumenischen Jugendprojektes Mahnmal“ der Erzdiözese Freiburg und der Evangelischen Landeskirche Baden. Das Denkmal wächst noch immer an.
Um Anregungen für die Gestaltung zu erhalten, setzen sich die Jugendlichen mit der Deportation aus ihrer Gemeinde auseinander. Sie suchen den Kontakt zu Überlebenden, deren Nachfahr:innen und anderen Zeitzeug:innen. Am Ende dieses Lernprozesses steht die Gestaltung zweier identischer Gedenksteine. Im jeweiligen Heimatort erhält einer der beiden Steine einen angemessenen Platz, der zweite wird Teil des zentralen Mahnmals in Neckarzimmern.
Die Führung beleuchtet kurz die Geschichte der Deportation - vor allem aber lädt sie zum Entdecken der vielfältigen Kunstwerke ein.